5 Steps to BIM
Die Zukunft ist JETZT! Die Digitalisierung ist voll im Gange und das ist nun auch in der Baubranche spürbar.
Mit „Building Information Modeling“ (kurz: BIM) wird die Planung und Bewirtschaftung von Gebäuden oder anderen Bauwerken vereinfacht. Das geschieht mithilfe von speziellen Programmen, welche alle in demselben Netzwerk arbeiten und im Endeffekt ein großes Gesamtbild erstellen. Den größten Nutzen sehen Firmen in der frühzeitigen Fehleranalyse, einer stärkeren Kostenkontrolle und erhöhter Terminsicherheit. So werden im Vorhinein Mehrkosten und längere Bauzeiten vermieden. Zu all den positiven Aspekten, gestaltet sich die Implementierung von BIM in einem Unternehmen als herausfordernd und zeitaufwändig und stößt in der Praxis häufig auf Widerstand. Oft stellt sich die Frage, „Warum der Wechsel, wenn es auch wie bisher funktioniert?“ Zusätzlich erfordert die Umsetzung von BIM fachlich geschultes Personal. Damit einhergehend sind laufende Weiterbildungen, welche die produktive Arbeitszeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verringert und zu einem finanziellen Mehraufwand führt.
Um BIM erfolgreich in ein Unternehmen zu implementieren eignen sich fünf in der Praxis bewährte Stufen: 5 Steps to BIM
- BIM kennenlernen
Die Anschaffung einer umfangreichen Software reicht nicht aus, denn vielmehr handelt es sich bei BIM um eine Methode bzw. eine neue Arbeitsweise. Zu Beginn ist es erforderlich, sich mit dieser Arbeitsweise intensiv auseinanderzusetzen und die Besonderheiten von BIM (zB. einfacher Datenaustausch zur Schaffung eines Gesamtbildes) kennen zu lernen. Für eine kollaborative Arbeitsumgebung bedarf es bei der Installation von BIM die Berücksichtigung der Dynamik zwischen dem gesamten Personal, aller Arbeitsabläufe und Prozesse. Auch hier ist es entscheidend, das Personal schon frühzeitig zu integrieren.
- Einsatzbereitschaft verlangen
Das Zusammenspiel von Menschen, Prozessen und Technologien ist eine grundlegende Voraussetzung. Doch vor allem der Aspekt MENSCH wird in der Praxis oft zu wenig berücksichtigt. Der Fokus liegt vorrangig auf den Prozessen und Technologien. Denn die Praxis zeigt, dass fast 80 % des Implementierungsvorganges notwendig sind, um die Akzeptanz und den Willen der Belegschaft zu gewährleisten. Entscheidend ist somit eine frühzeitige Integration des gesamten Teams. Denn erst bei einer hohen Einsatzbereitschaft aller Beteiligten und einer klaren Kommunikation der Zielsetzung, ist die Erreichung einer erfolgreichen BIM-Integration sichergestellt
- Pilot-Projekt starten
Die Durchführung eines Pilot-Projekts gestaltet sich als sinnvolle Vorgehensweise, um in einem kontrollierten Umfeld die Technologie kennen zu lernen und zu verstehen. Daraus werden neue Schlüsse gezogen, Erkenntnisse dokumentiert und Anpassungen vorgenommen. Es eignet sich als eine Art „Spielwiese“ wo Fehler erlaubt sein müssen! Auch hier kommt der Deming-Kreis zum Zug – Plan – Do – Check – ACT! Scheitern ist erlaubt! Das muss dem Personal deutlich gemacht werden. BIM ist noch immer ein langer und schmerzhafter Weg, der erst nach viel Ausdauer und Einsatz Früchte trägt, diese sind dafür umso ertragreicher!
- Alle Projektphasen in Wissensdatenbank dokumentieren
Der Abschluss des Pilot-Projekts gilt als erster wichtiger Schritt für eine erfolgreiche BIM-Implementierung. Durch Dokumentation aller Projektphasen können kritische Bereiche aufgezeigt und dementsprechend zukünftig verbessert werden. Zusätzlich ermöglicht die Dokumentation eine Art Wissensdatenbank zur weiteren Nutzung. Daneben gelten die Vorübungen im Pilot-Umfeld als Basis für Best-Practice-Workflows, woraus das BIM-Setting abgeleitet werden kann. Verbesserungen werden auf Basis des Pilot-Projektes gemessen, um dem Team Feedback und Bestätigung zu geben. Ein wesentlicher Bestandteil für die Motivation in solch umfangreichen Implementierungs-Projekten.
- Wissen austauschen und Teams unterrichten
Aus- und Weiterbildungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden im Zuge der BIM-Installation als essenzieller Schritt angesehen. Ein kontinuierlicher Wissensaustausch zwischen dem Pilot-Projektteam und weiteren BIM-Anwendern ist für zukünftige Projekte besonders wertvoll. Regelmäßige Feedback-Runden sind unausweichlich und ein Fixbestandteil der wöchentlichen oder sogar täglichen Agenda. Die Bereitschaft, Wissen mit Kunden, Lieferanten und anderen Komplementären auszutauschen, ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche BIM-Welt. Am besten eignen sich dafür Workshops oder Trainings innerhalb der eingerichtet Pilot-Projekte.
BIM forciert den Wissens- und Datentransfer und die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Auch wenn die erfolgreiche BIM-Implementierung noch in weiter Ferne scheint, startet jede Reise mit dem ersten Schritt.