Losgröße 1 – Vom Massenprodukt zum Individuum
Das Konzept der Produktindividualisierung bzw. der kundenindividuellen Massenfertigung etabliert sich in Zeiten von Industrie 4.0 als neues Geschäftsmodell. Für den Kunden ansprechend und attraktiv, für fertigende Unternehmen jedoch oftmals eine große Herausforderung. Die Anforderungen, welche sich bei einem Wandel in Richtung Losgröße 1 für Unternehmen daraus ergeben, sind einerseits zusätzliche Flexibilisierung von Produktion und Logistik, andererseits gut organisiertes Variantenmanagement. Eine kontinuierliche Anpassung an sich rasch ändernde Wettbewerbsbedingungen ist daher unverzichtbar. Durch die Unterstützung moderner Fertigungsverfahren können individualisierte Produkte inzwischen zu den Kosten einer Serienfertigung realisiert werden. Eine Massenfertigung mittels Skaleneffekten (Economies of Scale) für kostengünstige Produkte ist somit nicht mehr zwingend erforderlich.
Eine große Produktvielfalt bei kleinen Losgrößen bringt folgende Herausforderungen mit sich:
- Hohe Vielfalt der Varianten sorgt aus Kundensicht für ein ansprechendes Produktportfolio. Aus Unternehmenssicht steigt der Umsatz augenblicklich aber nur geringfügig, wohingegen Lagerbestände und Kosten steigen.
- Rüstkosten und -zeiten häufen sich, da eine laufende Anpassung der Produktionsanlagen an die individuellen Kundenanforderungen erfolgen muss.
- Viele kleine Lose führen zu komplexeren Prozessen und die Auftragsdurchlaufzeit wird durch erhöhte Liege-/Wartezeiten negativ beeinflusst.
- Mindermengenzuschläge bzw. Lieferungen ab Mindestlosgrößen führen zu Mehraufwand im Lieferantenmanagement.
Der Weg zum effizienten Einzelstück
Die Kombination flexibler Fertigungstechnologien, bei denen kein klassisches Werkzeuginvestment notwendig ist (z.B. additive Fertigungsmethoden – umgangssprachlich 3D-Druck), erfordert eine Datentransparenz in Echtzeit entlang der kompletten Supply Chain. Die daraus resultierende Schlussfolgerung ist eine konkurrenzfähige Fertigung von Produkten im Spannungsfeld von Individualisierung und Großserienfertigung.