Risikomanagement in der Beschaffung

Die Beschaffung hat eine Schlüsselrolle in betrieblichen Wertschöpfungsprozessen. Daher sind die Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg erheblich. Um sich dahingehend besser absichern zu können, ist es empfehlenswert das Beschaffungsmanagement durch ein Risikomanagement, also die Risikobetrachtung entlang der Wertschöpfungskette zu erweitern.

Risiko und Risikomanagement

Ein Risiko ist jede auftretende Abweichung zu Zielen. Es kann positiv, als Chance oder negativ als Gefahr auftreten. Beim Risikomanagement werden Risiken erhoben, analysiert und bewertet. Bei Überschreitung von definierten Risikogrenzen (Korrelation Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß) sind Maßnahmen zur Risikominimierung abzuleiten und umzusetzen.

Der Risikomanagementprozess gliedert sich in 5 Schritte: Risikoidentifikation und -analyse, Risikobewertung, Risikosteuerung, Risikoreporting und Risikokommunikation sowie Monitoring und Dokumentation.

Ziel des Risikomanagements ist es, Entwicklungen, die risikobehaftet oder Chancen bietend sind, frühzeitig zu erkennen, zu beurteilen, zu steuern und fortlaufend zu überwachen.

Die häufigsten Risiken im Einkauf sind:

  • Versorgungsrisiken
  • Lieferantenausfallrisiken
  • Qualitätsrisiken
  • Preisrisiken
  • Compliance- und Nachhaltigkeitsrisiken

Lieferantenrisikomanagement

Beim Lieferantenrisikomanagement geht es um weit mehr, als nur die allseits bekannte Lieferantenbewertung. Vielmehr liegt der Fokus auf der Vermeidung von potentiellen Lieferausfällen, die vom vorübergehendem Produktionsstopp bis zur Nichtauslieferung an den Kunden reichen kann. Das Resultat daraus wären einerseits der Imageschaden, sofern der Ausfall verhinderbar gewesen wäre, und andererseits Folgekosten die dem eigenen Kunden dadurch entstehen und von Ihrem Unternehmen als Verursacher eingefordert werden.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, das Lieferantenrisikomanagement als wichtiges strategisches Instrument zu sehen und folgende Themen zu berücksichtigen:

  • finanzwirtschaftliche Lieferantenanalysen und -bewertung
  • Entwicklung und Begleitung eines Lieferanten-Ratingprozesses
  • Festlegung von möglichen Beschaffungslimits bei einzelnen Lieferanten
  • Erhöhte Informationstransparenz
  • Financial Supplier Risk Management zur Vermeidung bzw. Verringerung von Lieferanteninsolvenzen

 

Tipp: Denken Sie auch an die Unterlieferanten-Struktur! Könnte einer Ihrer Lieferanten von seinen Lieferanten abhängig sein und somit ein höheres Risiko haben?

 

download.php (tugraz.at) [18.10.2021]
Risiken im Einkauf: Gefahren in Krisenzeiten systematisch identifizieren und reduzieren – INVERTO GmbH [18.10.2021]

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