Robotik im Holzbau
Vollautomatisierte Anlagen sind in der Holz- und Forstindustrie ein noch fremdes Bild. Ganz im Gegenteil zur Automobilbranche und produzierenden Industrie, wo Roboter schon seit Jahrzenten den Menschen in monotonen und körperlich sehr anspruchsvollen Tätigkeiten unterstützen. Dabei kommen Roboter bei der Verbindung aller denkbaren Werkstoffen bis hin zum Befördern und Heben schwerster Bauteile zum Einsatz. Die Systematik wird im Holzbau nicht neu erfunden nur an die besonderen Umstände angepasst.
Von der Theorie in die Praxis
Es werden bereits ganze Wandelemente von diesen automatisierten Anlagen angefertigt. Die Schwerarbeit wird von den Maschinen übernommen und alle Einzelteile werden an die vorgesehenen Positionen bewegt. Der Zuschnitt der Balken, erforderliche Bohrungen für Anschlüsse und notwendige Vorbereitungen für Verbindungen, werden von Roboter erledigt. Um eine reibungslose Abwicklung gewährleisten zu können, übernimmt der Mensch eine entscheidende Rolle in Form von Koordination, Prüfung und finaler Verbindung und Kontrolle aller Elemente.
Die Zukunft ist bereits Realität
Ein spezielles Beispiel der Robotik im Holzbau, welches schon komplett fertig gestellt und auch bereits eröffnet wurde, ist das DFAB HOUSE in der Schweiz. Dieses bereits bewohnte Haus wurde vorwiegend mit der Hilfe von Robotern und 3D-Druckern errichtet. Eine sehr detaillierte, schwer anzufertigende Betondecke, wurde in eine eigens von einem 3D-Sanddrucker gedruckte Schalung gegossen. Des Weiteren wurde auch eine geschwungene Betonwand erstmals mit der Hilfe von Robotern erstellt. Und all das in einem sehr geringen Zeitraum. Denn das sind auch die Anforderungen, welche an die heutige Gesellschaft gestellt werden: Schnell, billig und nachhaltig. Es ist aber nicht immer leicht allen gleichzeitig gerecht zu werden. Und um genau das Ziel zu erreichen, wird die Arbeit durch die Anwendung der Roboter und Automatisierung erleichtert.
Ganz klar ist jedoch, dass sich Bauweisen, wie die Modulbauweise oder Fertigteilbauweise, über lange Sicht mehr rentieren werden als die voll- oder halbautomatische Anfertigung direkt auf der Baustelle. Einleben wird sich die Robotik im Holzbau daher eher in der Vorfertigungshalle für die Bereitstellung der Bauteile, damit beispielsweise Deckenelemente nur mehr auf Wände aufgesetzt werden müssen.
Faktoren, welche die Roboter derzeit ungeeignet für den Bau machen, sind unter anderem die Aufstellung der benötigten Geräte zur Anwendung eines Roboters vor Ort und die dazugehörige Infrastruktur. Zusätzlich ist der Hin- und Rücktransport dieser Anlagen mit enormen Aufwand verbunden.