Wertstromanalyse – Zur Steigerung der Prozesseffizienz
Ein Wertstrom umfasst sämtliche Arbeiten und Aktivitäten, die zur Erfüllung eines Auftrages notwendig sind. Dabei orientiert sich dieser am Kunden und definiert ausschließlich an dessen Bedürfnissen Wertschöpfung und Verschwendung. Durch die Wertstromanalyse lassen sich alle wertschöpfenden Tätigkeiten entlang der betrachteten Fertigungskette identifizieren.
Ziel dieser Technik ist die Analyse der Prozesse im Unternehmen, die verschwendungsarme Ausrichtung an den Wertstrom und das Verkürzen der Durchlaufzeiten. Durch den Wertstrom wird sowohl der physische Materialfluss als auch der Informationsfluss dargestellt. In einem produzierenden Unternehmen wird bei Betrachtung eines Wertstroms zwischen drei verschiedenen Tätigkeiten unterschieden:
- Tätigkeiten, die für das Endprodukt als wertschöpfend gelten
- Tätigkeiten, die nicht wertschöpfend, aber unvermeidbar (erforderlich) sind
- Tätigkeiten, die keinen Mehrwert für das Endprodukt generieren
Der Fokus der Wertstromanalyse liegt vor allem darin, jene Tätigkeiten zu eliminieren, die entweder zu Verschwendungen führen oder keinen Mehrwert liefern. Folgende Verschwendungsarten werden bei Analyse des Wertstroms unterschieden:
- Überproduktion und zu frühe Produktion
…tritt dann auf, wenn ein Unternehmen mehr produziert, als die Auftragslage erfordert. Die daraus resultierende überschüssige Ware führt zu zusätzlichem Mehraufwand wie Lagerungskosten, Administrationskosten oder eventuelle Bereinigungskosten. - Wartezeiten
…sind kritisch, da sich diese negativ auf Folgeprozesse auswirken können. Neben Stillständen von Maschinen gilt es auch die Wartezeiten der MitarbeiterInnen und Produktionsteile zu optimieren. - Lager und Bestand
…an Produktionsteilen, welche nach Fertigungsabschluss nicht sofort in nachfolgenden Bearbeitungsschritten Verwendung finden, müssen bis zur Weiterverarbeitung zwischengelagert werden. Das Ergebnis sind zusätzliche Lagerkosten. - Überflüssiger Transport
…ergibt sich aus einem Fertigungslayout, welches nicht optimal an die firmeninternen Logistikanforderungen angepasst ist. Speziell in Produktionsunternehmen, in welchen die Layout-Struktur historisch gewachsen ist, ergeben sich dadurch längere Transportwege. - Ungenügende Prozess- und Arbeitsplatzgestaltung
…führt zu hohen Fehlerquoten, einer mangelnden Qualität und ineffizienten MitarbeiterInnen durch suboptimale Arbeitsbedingungen. - Unnötige Prozessschritte
…resultieren zwangsläufig in erhöhten Durchlaufzeiten. - Herstellung fehlerhafter Produkte
… fordert Mehraufwand in Form von Nacharbeit oder Neuproduktion, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden.
Mit der Verwendung der Wertstromanalyse wird ein grundlegendes Verständnis des Material- und Informationsflusses entlang des gesamten Produktwertstroms ermöglicht. Diese Analyse schafft Klarheit und Transparenz der einzelnen Arbeitsschritte und identifiziert vorliegende Verschwendungsarten. Aufbauend darauf können Prioritäten gesetzt, Maßnahmen generiert und die Umsetzung organisiert werden.