Wireless charging – Kabellos in die Zukunft
In der Zukunft rückt das Thema Induktion bei der Aufladung von Elektrofahrzeugen immer mehr in den Mittelpunkt und das altbewährte Ladekabel verschwindet von der Bildfläche. Als „E-Auto“-Besitzer ist lediglich die im Fahrzeug befindliche Empfängerspule direkt über der im Boden befindlichen Senderspule zu platzieren, um den Ladevorgang zu starten. Das Einstecken des Ladekabels oder Einschalten sonstiger Anwendungen fällt komplett weg, da der Strom über ein elektromagnetisches Feld ganz ohne mechanische Verbindung übertragen wird.
Lebensdauer und Wirkungsgrad:
Selbst der Wirkungsgrad der Induktionsladung weist keinen erheblichen Nachteil gegenüber der konventionellen Ladung mittels Kabel auf. Mit 85% ist sie lediglich um 5% weniger effizient als die kabelgebundene Variante. Ist die benötigte Infrastruktur vorhanden, kann das Elektrofahrzeug an öffentlichen Parkplätzen, während kurzen Arztbesuchen, dem Einkaufen oder sonstigen Tätigkeiten unkompliziert geladen werden.
Diese kurzen Ladezyklen sind schonender für den Akku, denn je geringer die Ladeschübe, desto höher ist dessen Lebenserwartung (Snack Charging). Eine weitere Möglichkeit des Ladevorganges – auch im fahrendem Zustand – ergibt sich durch Einbau der Senderspulen direkt in der Fahrstrecke (Dynamic Charging). Die Infrastrukturkosten stellen hierbei jedoch noch eine große Barriere dar. Kurzfristig ist nicht zu erwarten, dass das dynamische Laden ein wichtiger Teil der elektrischen Revolution wird. Langfristig , mit dem Aufkommen des autonomen Fahrens, wird diese Technologie auf Autobahnbereichen eingesetzt wird, um die On-Road-Zeit speziell von Lastkraftwagen, zu erhöhen.
Die Zukunft ist bereits Realität:
In der elektrischen Rennwagenserie Formel E wird diese Art des Ladens bereits angewendet. Nicht direkt bei den Rennwägen, sondern bei Fahrzeugen, welche zur Sicherung der Strecke und zur ärztlichen Versorgung aktiv sind. Bei diesen sogenannten Safetycars handelt es sich um BMW-Fahrzeuge der i-Reihe. Der BMW i8 ist das weltweit erste Fahrzeug als Prototyp, welcher das induktive Laden bereits eingebaut hat. Die entsprechende Spule, welche das Auto benötigt, um sich innerhalb von einer Stunde zu 100% aufzuladen, hat die Größe eines DIN A4-Blattes und kann somit sehr platzsparend eingebaut werden. Sicherheitsaspekte sind berücksichtigt. Sensoren erfassen potenzielle Hitzenester – Metallgegenstände, Tiere – und stoppen den Ladevorgang automatisch.
Aber nicht nur BMW, sondern mittlerweile jeder Autohersteller, welcher E-Auto Modelle fabriziert, hat bereits die Finger im Spiel oder denkt darüber nach in die Entwicklung einzusteigen.
Hoffentlich bleibt einem am Ende dann der Ausspruch erspart:
Jetzt haben wir den (Kabel-)Salat.